Heute widme ich mich einem Thema, das in letzter Zeit etwas Überhand genommen hat und bei dem keiner so richtig weiß, was jetzt richtig oder falsch ist. Gerade das Wort „Influencer“, das immer häufiger verwendet wird, entwickelt sich in letzter Zeit eher zum Unwort des Jahres – doch warum ist das eigentlich so? Mit dieser Frage möchte ich mich heute etwas genauer beschäftigen und euch meine Meinung zum Thema Werbung auf Instagram darlegen.
Die drei Influencer-Kategorien:
- In Kategorie eins befinden sich diejenigen, die von Anfang an dabei sind und dank etlicher Shoutouts, Gewinnspiele und etwas Glück eine ordentliche Menge an Followern und Reichweite angehäuft haben und diese jetzt durch Produktplatzierungen und Werbedeals versuchen, bestmöglich auszunutzen.
- Bei Kategorie zwei finden sich dann die wieder, die sich mit Hilfe von Comment Pods, Bots und dem Kaufen von Followern und Likes recht schnell eine Reichweite aufgebaut haben und jetzt ihren Followern jeden Mist und jedes Fitnessprodukt anpreisen, um dadurch schnell viel Geld zu machen.
- Und in der letzten Kategorie sind dann die, die sich eine „saubere“ Reichweite aufgebaut haben, die mit Herzblut und Leidenschaft ihren Account führen und denen ihr Image, das sie täglich öffentlich präsentieren, etwas bedeutet. Denen aber vor allem die enge Beziehung zu ihren Followern wichtig ist und die diese nicht durch unbedachte Produktplatzierungen gefährden wollen. Zu dieser Gruppe zähle ich mich selbst.
Insbesondere Kategorie zwei sehe ich etwas kritisch. Das Ziel ist hier ja, so viele Follower wie möglich anzuhäufen. Dabei ist man getrieben von einer Zahl, die eigentlich nichts bedeutet. Das ist sicherlich auch hervorgerufen worden, durch einige große Marken, die nur mit jemandem zusammenarbeiten, der eine beachtliche Menge an Followern hat. Dabei ist das eigentlich kompletter Unfug, denn durch das „Faken“ von Reichweiten sagt diese Zahl gar nichts mehr aus. Vielmehr sollte man hierbei auf das Like to Follow Ratio des Bloggers oder Influencers achten.
Bis letzte Woche habe ich mich mit Produktvorstellungen und gesponserten Beiträgen wirklich extrem zurückgehalten und die meisten Angebote von Firmen abgelehnt, da ich mich damit absolut nicht identifizieren konnte und meine Reichweite und Beziehung zu meiner eigenen Community nicht aufs Spiel setzten wollte – das heißt natürlich nicht, dass ich grundsätzlich dagegen bin. Es muss am Ende des Tages einfach ein Produkt sein, das ich nicht nur selbst regelmäßig verwende, sondern auch guten Gewissens weiterempfehlen kann. So ein Produkt ist für mich Reishunger:
Meine Reishunger-Kampagne:
Wie ihr letzte Woche gesehen habt, habe ich von der Firma Reishunger ein Paket mit Produkten zugeschickt bekommen, um diese zu testen und mit euch meine Kreationen und Erfahrungen zu teilen. Als ich die Email von Reishunger vor 2 Wochen erhielt, hat mich das wirklich sehr gefreut, dass sich jetzt endlich eine Möglichkeit ergeben hat, über die wir auch offiziell zusammenarbeiten können. Ich bin froh, ein Teil der Reishunger-Familie zu sein, denn ich verwende die Produkte schon seit etwa 2 Jahren täglich und kann sie nur jedem wärmstens ans Herz legen.
Der Reishunger-Reis schmeckt nicht nur super lecker, sondern kann auch mit der besten Qualität punkten. Derzeit mag ich die Sorten Jasmin und Basmati am liebsten, bin aber auch schon auf die beiden anderen, mir zugeschickten Sorten, gespannt. Ich danke euch an dieser Stelle, dass ihr diese Reishunger „Werbung“ sehr positiv aufgenommen habt! Ich möchte auch in Zukunft Produkte vorstellen, doch ich werde dabei niemals aus den Augen verlieren, wer ich bin, was ich online vermitteln will und welchen Einfluss ich auf andere durch meine öffentliche Meinung habe.
Was ihr bei Werbung auf Instagram beachten müsst?
Solltet ihr euch dennoch entscheiden, eure Reichweite auf Instagram zum Bewerben von Produkten einzusetzen, dann gibt es ein paar Vorschriften an die ihr euch unbedingt halten solltet. Denn besonders die drohenden Strafen bei Nichteinhaltung der Regeln, können das Bewerben von Produkten ganz schnell zu einem Verlustgeschäft werden lassen.
1. Gesetzliche Vorschrift:
Hier seht ihr jetzt einmal die genaue gesetzliche Vorschrift, die das Bewerben von Produkten im Internet und auf Social Media regelt:
Werbung muss als solche leicht erkennbar und vom übrigen Inhalt der Angebote angemessen durch optische und akustische Mittel oder räumlich abgesetzt sein (§ 58 Absatz 3 in Verbindung mit § 7 Abs. 3 Rundfunkstaatsvertrag).
Um gegen dieses Vorschrift nicht zu verstoßen, solltet ihr immer klar darauf hinweisen, wenn es sich bei einem Beitrag auf Instagram um Werbung handelt. Dies lässt sich zum Beispiel durch das Setzen von Hashtags wie: #sponsored #werbung oder #ad umsetzen, ist in den meisten Fällen jedoch nicht ausreichend.
Deswegen seht ihr bei immer mehr Influencern, dass das Wort „Werbung/Anzeige“ auch direkt im Text, am Anfang des Textes oder am Ende des Textes platziert wird. Weitere Vorschriften findet ihr zudem auch im von den Landesmedienanstalten veröffentlichten Leitfaden.
Wenn ihr euch zum Thema Instagram und Werbung auf Instagram noch ein wenig weiter belesen wollt, dann empfehle ich euch diese sehr lesenwerten Beiträge von zwei Bloggerkolleginnen und einem Medienportal: .
- Sara Melotti: http://behindthequest.com/instagram-created-a-monster/
Sara Melotti schreibt in ihrem Beitrag von den zahlreichen Methoden zu denen einige „Influencer“ inzwischen greifen, um sich gegenüber anderen einen Vorteil zu verschaffen. Es sollen sogar der „Mafia“ ähnliche Situationen entstanden sein. Ihr Beitrag ist inzwischen sehr erfolgreich und hat auch das Interesse einiger rennomierter Zeitungen wie der New York Times oder Online Portalen wie Mashable, die sie beide zitiert haben, geweckt! Müsst ihr unbedingt lesen – es lohnt sich!
- Vanillacrunnch: http://vanillacrunnch.com/the-numbers-game-tell-me-how-many-followers-you-have-and-i-tell-you-who-you-are/
Auch Lara, die ich schon einige Male auf meinem Blog erwähnt habe, hat heute einen super Beitrag veröffentlicht. In diesem erläutert sie noch einmal genau, warum Follower Zahlen eigentlich nichts bedeuten und warum sie, genauso wie ich, das Wort Influencer nicht ausstehen kann! Auch hier wieder: Sehr lesenswert!
Auch interessant:
- Schleichwerbung auf Instagram und Youtube: http://meedia.de/2017/06/23/schleichwerbung-bei-youtube-und-instagram-erste-abmahnwelle-bedroht-influencer/
2. Neue Funktionen von Instagram
Da beide Varianten nur eine Übergangslösung sind, hat Instagram jetzt nachgebessert. Sofern ihr euer Profil auf ein Business Profil umgestellt habt, werdet ihr bald in der Lage sein, Beiträge direkt als gesponserten Beitrag zu kennzeichnen. Die Platzierung dieser Marke steht über dem Bild, dort wo ihr normalerweise euren Ort markieren könnt.
Mehr Informationen zur neuen Instagram Funktion findet ihr hier:
- https://www.heise.de/newsticker/meldung/Instagram-will-Werbung-besser-kennzeichnen-3744016.html
- https://instagram-press.com/blog/2017/06/14/bringing-more-transparency-to-commercial-relationships-on-instagram/
Durch diese neue Funktion, die in den nächsten Wochen und Monaten immer mehr Usern zugänglich gemacht werden soll, bekommen die beworbenen Unternehmen zusätzlich Einblicke in die Statistiken des jeweiligen Posts und können so mitverfolgen, wie ihr Produkt bei eurer Community aufgenommen wird. Damit sollte die Gefahr einer erneuten Abmahn-Welle vorerst abgewendet sein – vorausgesetzt natürlich, dass jeder dieses neue Tool verwendet! Schreibt mir gerne eure Meinung dazu! Wie findet ihr diese neue Funktion? Gut oder schlecht und werdet ihr sie selbst aktiv nutzen, sobald sie verfügbar ist? Freue mich von euch zu hören.
Last, but not least
Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden verurteilen oder schlecht machen. Ich erhoffe mir hierdurch einfach, dass das Thema Werbung von allen etwas professioneller behandelt wird und dass die Plattform nicht mit der Zeit das neue Tele-Shopping wird. Versteht mich nicht falsch, Werbung ist nicht schlimm, es wird nur irgendwann problematisch, wenn jeder Post eine Produktplatzierung ist! Aber auch hier wieder, das ist alles nur meine Meinung.
Jeder wird sicher anders damit umgehen. Seid euch jedoch bewusst, dass es Vorschriften gibt, die eingehalten werden müssen, denn sonst drohen euch happige Strafen und das will nun wirklich keiner! Wir sollten hier alle etwas transparenter werden und uns gegenseitig unterstützen!
*Bild Header von Tranmautritam via PEXELS {CC0 Public Domain}
2 comments
Interessanter Beitrag. Natürlich ist Werbung prinzipiell erstmal legitim und die neuen Möglichkeiten der Kennzeichnung ein großer Schritt in die richtige Richtung. Letztendlich befürchte ich aber, dass die Positionierung der App Instagram als Werbeplattform langfristig überhand nehmen könnte und den Nutzerzahlen eher schadet. Denn um ehrlich zu sein, kommt mab sich als “Nicht-Business-Account“ doch allmählich vor wie eine große anonyme Schafsherde und das Miteinander dass es hier früher gabt, weicht eher einem Zwei-Klassen-Empfinden zwischen großen Influencern und kleinen, privaten Accounts, die von oben mit Werbung “bespielt werden“ aber selbst kaum eine Chance zum Aufstieg haben.
Hallo Nina. Ich danke dir vielmals für deinen Kommentar und ich stimme dir natürlich in vielen Punkten zu. Ich sehe vieles auch sehr kritisch, bin aber noch immer optimistisch, dass mit den richtigen Guidelines, mehr Ordnung in das ganze Chaos gebracht werden kann. Gib trotzdem nicht auf mit Instagram, denn du weißt nie was noch alles passiert und wie sich die Plattform weiter verändert!
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